Ganz oft lausche ich wie gerade heute wieder bei uns im Würmtal besorgten Spaziergängern , die sich über die “entsetzliche Algenpest” im dem kleinen Flüsschen unterhalten. Woher sie denn wohl komme, und warum nichts gegen diese Umweltverschmutzung getan werde.

Tatsächlich ist aber genau das Gegenteil der Fall!

Bei der überreichlich in der Würm wuchernden Wasserpflanze handelt es sich nämlich um gar keine Alge, sondern um den Flutenden Hahnenfuß (Ranunculus fluitans), der mit seinen feinen weißen Blüten nicht nur beim genaueren Hinsehen eine echte Augen- und Bienenweide ist, sondern auch einen erheblichen ökologischen Stellenwert hat

 

Das Gewirr seiner bis zu 6 Meter langen Stängel ist Laichplatz und Kinderstube verschiedenster Wassertiere , zudem sorgt er für eine deutliche Anreicherung des Wassers mit Sauerstoff was dem gesamten Lebensraum Fluss zugutekommt und die Wasserqualität deutlich verbessert. Allerdings mag er selbst auch nur beste Wasserqualität, ist ein Fließgewässer durch Starkregen oder Hochwasser im Frühjahr lehmig kann es sein daß er in diesem Jahr gar nicht zur Blüte kommt.

Für eine Umweltverschmutzung ist der Flutende Hahnenfuß allerdings tatsächlich verantwortlich: Wird Wasser, in dem sich eine Pflanzenprobe befindet stark geschüttelt, dann entsteht aufgrund seines erheblichen Anteils an Tensiden und Saponinen ein stabiler Schaum – so wie er häufig am Rheinfall in Schaffhausen und (in wesentlich kleinerem Umfang) an der Würm auftritt.

Auf jeden Fall ist der Flutende Hahnenfuß zu seiner Hauptblüte zwischen Juni und August , wenn er sich wie ein weißer Schleier durch das dunkle Würmtal zieht, ein besonderer Anblick. Auch wenn man angesichts der ganzen Blütenpracht irgendwie nicht so recht weiß ob man sich drüber freuen soll oder ob sie einem eher doch unheimlich ist ob ihrer überwältigenden Fülle.
Beeindruckend ist sie allemal