Ob Tanz in den Mai, Walpurgisnacht oder keltisches Beltaine – das Fest zu Maibeginn markiert im Jahreslauf den Beginn der heiteren, ausgelassenen und spürbar wärmeren Jahreszeit. Ein Fest, bei dem das wieder so wunderbar üppige Grün und die Vegetationskraft im Vordergrund stehen, eine Feier von Natur und Lebensfreude.

Einen festen Platz bei diesem Fest hat natürlich der Maibaum oder Maibuschen, geschmückt mit bunten Bändern. Rot steht für Lebenskraft und Liebe, Gelb für die nun wieder kräftige Sonne, Grün für die Vegetation, Gesundheit und Glück; Blau für Wasser, Himmel und Freundschaft… und was könnte Rosa Schöneres symbolisieren, als die romantischsten Seiten des Lebens? 😉
An welchen Baum diese Bänder als Ausdruck der innigen Wünsche und als Bitte an die Maienkönigin als personifizierte Herrscherin über den Lauf der Natur gebunden werden, das ist von Region zu Region verschieden. Blüht schon der Weißdorn, ist er ihr klassischer Blütenschmuck. Oft ist es auch die Birke, die die junge Maienkönigin in der Kraft ihrer Jugend, den Neubeginn und die wiedererwachsende Vegetation repräsentiert. Ein Ulmenzweig steht für Kenntnis und altes Wissen, die Haselnuss für Weisheit und eine Verbindung zu den Ahnen, der Ahorn für Heiterkeit und Frieden und die Lärche als Baum der Saligen ehrt die weisen Frauen als Beschützerinnen von Heim und Familie.

Es war ein schönes Fest, ruhiger vielleicht als so manch anderer Tanz in den Mai, aber tiefgründig und berührend.
Vor allem, als sich mit einem Mal, nach einem fast bedrückend trüben Tag, die Wolken zur Seite schoben und die goldenen Strahlen der Abendsonne auf uns fielen, während wir die Wünsche in unsere Bänder geknüpft haben.
Vielleicht liegt es wirklich an diesem besonderen Ort am Lauf des kleinen Flüsschens Würm, an dem dereinst die weisen Frauen – die Bethen, die Saligen, die drei heiligen Madl – als Seherin, als Burgfräulein und als Heilerinnen an der Quelle erschienen sein sollen…
Danke für diesen wundervollen Abend zu Maibeginn und dieses herzensschöne Maienfest.