Lindenbäume markieren in unserem Kulturraum häufig Orte, an denen sich Menschen ungezwungen treffen, Zeit und Freude miteinander teilen. Häufig stehen sie deshalb auch an ganz markanten Orten wie Dorfplätzen oder Wegeskreuzung. Unter der mächtigen Krone solch alter Linden scheint die Zeit immer ein wenig stillzustehen, fast als ob die Uhr langsamer ticken würde. Es sind besondere Orte, an denen man den Alltag hinter sich lassen und sich vom Stress des Zeitgeists regenerieren kann.

Und dann gibt es noch die Linden, die aus einer ganz anderen alten Zeit zu stammen scheinen, so ein bisschen wirken als seien sie zu uns gekommen um uns von vergangenen Zeiten zu erzählen, von den Menschen die einst rund um sie herum getanzt und gelacht, oder auch in ihrem hohlen Stamm einst Trost gesucht haben.
Ehrwürdige Bäume sind es, so wie die tausendjährige Kasberger Linde in Oberfranken, die von der heiligen Kunigunde gepflanzt worden sein soll, unter der einst Gericht gehalten wurde, rund um die unzähige Dorftänze aufgeführt wurden, die von Lagerfeuern Napoleonischer Soldaten Brandspuren davongetragen haben soll – und die wir wohl bei unserem Besuch in den letzten Tagen ihrer großen grünen Kraft erleben durften. Ein bewegender Moment…
Uns als gerade vor unseren Augen ein kleines Zweiglein hoch oben am Baum abbricht uns direkt vor unsere Füße fällt fühlen wir uns vom alten Baumwesen zum Abschied reich beschenkt. Aus den Blättern werden wir ein kostbares Lindenöl herstellen, das uns den nächsten Winter über begleiten wird:

🌿 Lindenblätteröl für Massagen und Bäder bei Anspannung, nervösen Kälteschauern und Unruhe: Lindenblätter antrocknen lassen, kleinschneiden und in einem  Schraubglas vollständig mit Sonnenblumenöl bedecken. Mit einem Mulltuch überspannen, nach 2 Tagen dann verschließen, 2 Wochen durchziehen lassen, abseihen.

Adresse: Kasberger Linde, 91322 Gräfenberg in Oberfranken