Ich lebe bei Tage / Voll Glauben und Mut
Und sterbe die Nächte / In heiliger Glut.

Einprägsame Worte des Dichters Novalis, Worte die Mut machen.
Ein junger Münchner Medizinstudent notierte dieses Fragment aus dem Gedichtzyklus „Hymnen an die Nacht“ in der Silvesternacht 1941/1942 hier oben auf der Coburger Hütte in sein Tagebuch. Nachtgedanken, die ihn durch die Nacht des Jahreswechsels am Abgrund eines Weltenbrands begleiteten. Eine Nacht, die er hier heroben mit seinen Schwestern Inge und Sophia, sowie einigen Freunden verbrachte.
Novalis beschwört in seinem Gedichtzyklus die Liebe als Ausgang aus der Dunkelheit der ewigen Nacht – vielleicht war auch dies ein Grund, weshalb die Geschwister Scholl in ihren friedlichen Protest gegen Krieg und Gewalt das Zeichen der ewigen Liebe zu ihrem Symbol erwählten.

Tröstliche Worte des Widerstandskämpfers Hans Scholl, die mir hier heroben, scheinbar enthoben dem Wahnsinn der Welt unten Mut machen und mir viel zum Nachdenken geben, während ich auf dem gleichen Schiweg hinabfahre, wie damals die Begründer der Weißen Rose.
Ja, schon oft hab‘ ich hier im Winter über die Geschwister Scholl nachgedacht, aber noch nie hatte das Bedachte solch eine große Bedeutungsfülle. Wahnsinn kann überwunden werden, so erzählt uns die Geschichte. Danke, daß Ihr uns nachfolgender Generation mit Euerem mutigen Handeln von damals noch heute, oder eher ganz besonders heute, Hoffnung gebt.
Und irgendwie freue ich mich ganz einfach, daß sie wohl auch so gerne Schi gefahren sind!